„Auf diesen Tag haben wir sehnsüchtig gewartet. Wir hoffen auf die Neugier der Bürger. Wir sind eine Anlaufstelle bei Problemen, Sorgen und Ärger“, erklärte Erster Vorsitzender Stefan Möhrke. In einem öffentlichen Raum, der etwa 50 Quadratmeter groß ist, in der Eisenstraße 23, Ecke Glasstraße 14, feierte der Spiegelverein, der seit drei Jahren existiert, auf dem Luzenberg die Eröffnung seines Stadtteilbüros mit Brezeln, Eis und Getränken. Fortan dürfen dort die Menschen während der Öffnungszeiten erscheinen, wenn ihnen Sorgen auf der Seele brennen oder sie Vorschläge
und Ideen haben, wie man den Stadtteil aufwerten könnte.

Wir steigen jetzt ein in die Stadtteilarbeit“, verdeutlichte Erster Vorsitzender Stefan Möhrke. In dem neuen Stadtteilbüro des Spiegelvereins Luzenberg, bei dem die Mitgliedschaft kostenlos ist, stehen ein Schreibtisch und ein Konferenztisch. Außerdem hängt ein schwarzer Flachbildschirmfernseher an der Wand. „ Der Spiegel ist das Identifikationssymbol des Stadtteils Luzenberg, was sich in der Spiegelstraße, der Spiegelfabrik und dem
Spiegelpark niederschlägt“, erläuterte Vorsitzender Stefan Möhrke den namentlichen Ursprung des Vereins, dessen Mitglieder es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Wohn- und Lebenssituation im Viertel aufzuwerten.

»Im Mittelpunkt der letzten Jahre stand die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für unseren Verein“, freute sich Möhrke, mit seinen Mitstreitern endlich in der Eisenstraße 23 angekommen zu sein. In diesem Raum, der etliche Jahre leer stand, war früher eine Bäckerei. „, Wir bieten den Bürgern ein Beratungsprogramm in unseren Sprechstunden an“, schilderte Stefan Möhrke, der beruflich bis zur Verrentung als Sozialarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft GBG gearbeitet hatte.

Von der Stadt erhält der Spiegelverein einen jährlichen Zuschuss von 30 000 Euro. „Mit diesem Geld bezahlen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die laufenden Betriebskosten“, gewährte Möhrke einen tieferen Einblick. Aktuell beschäftigt sich der Spiegelverein mit der Verbin-
dung zwischen Luzenberg-West und Luzenberg-Ost sowie der Aufwertung des Spiegelparks.
An der Eröffnungsfeier des Stadtteilbüros nahmen Deniz Gedik von Bündnis 90/Die Grünen, Thomas Hornung von der CDU, der griechische Erzpriester Georgios Basioudis und die grüne Landtagsabgeordnete Susanne Aschhoff teil. Die Marketingagentur GO7 und die Immobilienfirma Pro Concept Holding AG unterstützen als Sponsoren den Spiegelverein. „, Vorher haben wir uns für Versammlungen in den Räumlichkeiten der griechischen Gemeinde getroffen, die haben uns immer unterstützt“, bedankte sich Stefan Möhrke.

Umfangreich renoviert
Da der Raum jahrelang ungenutzt blieb, musste das Zimmer umfangreich renoviert werden, mit Unterstützung durch den Bauservice Seref. Hervorgegangen ist der Spiegelverein aus einer studentischen Initiative der Hochschule Mannheim (HS). In dem neuen Stadtteilbüro kann man das Sachbuch ,,Luzenberg – Vom Beginn der Industrialisierung im Mannheimer Norden bis heute“ von Autor Klaus Schillinger kaufen, das 2020 im Verlag Waldkirch erschienen ist und 25 Euro kostet.

Im Zusammenhang mit der sozialen Stadtteilarbeit baut sich der Spiegelverein gegenwärtig ein breites Netzwerk mit Kontakten auf. „Nutzt eure Netzwerke für den Transport von Themen. Ich betone die mobile Jugendarbeit. Demnächst entsteht ein neuer Jugendtreff am Kinderhaus“, legte Stadtrat Stefan Höß (SPD) dar. Damit die Einrichtung niedrigschwellig bleibt, verlangt der Spiegelverein für eine Mitgliedschaft kein Geld.

von Christian Hoffmann
© Mannheimer Morgen, Montag, 04.07.2022